Rückblick 2016 und Ausblick auf 2017

10.01.2017 | Wir blicken auf ein turbulentes politisches Jahr 2016 zurück: Die Auswirkungen des Brexit, der US-Präsidentenwahlen, der öffentlichen Diskussionen über die Freihandelsabkommen TTIP und CETA auf die Wirtschaft können noch nicht seriös abgeschätzt werden.  „Postfaktisch“ beschreibt die dabei gewählte Form der medialen und politischen Auseinandersetzung – und wurde zum internationalen Wort des Jahres gewählt. Dazu kommt die immer rascher voranschreitende Digitalisierung, die massive Umbrüche für gesamte Wirtschaftssektoren bringt. 

Das vergangene Jahr war für die chemische Industrie Österreichs neuerlich ein wirtschaftlich herausforderndes Jahr. Die Konjunkturentwicklung ist das fünfte Jahr in Folge sehr verhalten. Bis zum Juni des Jahres 2016 konnte die Branche keinen nennenswerten Aufschwung verzeichnen. Auch wenn die endgültigen Zahlen für 2016 noch nicht vorliegen, so ist mit keinen großen Steigerungen zu rechnen. 

Die chemische Industrie bewegt sich seit jeher in einem schwierigen Umfeld: Sie ist wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig von umfassenden (zum Teil überbordenden) sektorspezifischen Regelungen betroffen. Eine kumulierte Kostenabschätzung der EU-Kommission hat gezeigt, dass die Einhaltung der Chemikaliengesetzgebung für die europäische chemische Industrie etwa ein Drittel aller Gesetzesfolgekosten ausmacht. 

Vor diesem Hintergrund ist auch der FCIO als Interessenvertretung gefordert, sich ständig weiterzuentwickeln und neue strategische Schwerpunkte zu setzen. Neben unseren Kernkompetenzen – Chemikalienpolitik, Umweltrecht, Energie & Klima sowie die Branchenbetreuung – haben wir deshalb 2016 vor allem zwei Bereiche forciert: Die Kommunikationsarbeit des Fachverbandes sowie die Besetzung des Offensivthemas „Innovation“. 

Unter dem Schlagwort „Chemie 4.0“ haben wir die Innovationskraft der Branche in den Vordergrund gerückt. Höhepunkt der zahlreichen Aktivitäten, um die Lösungskompetenz der chemischen Industrie einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen, war der Innovation Day 2016. Auf Grund des großen Anklangs werden wir dieses Format auch im heurigen Jahr fortsetzen. Passend dazu wurde unsere Werbekampagne „Chemie ist in“ verbreitert und zeigt einem jung(geblieben)en Zielpublikum, dass ohne Chemie zahlreiche „must haves“ und nützliche Alltagsprodukte nicht verfügbar wären. 

Unsere Mitgliedsunternehmen arbeiten tagein tagaus daran, die Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen und im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Wir als Fachverband wollen sie auch weiterhin bestmöglich dabei unterstützen. Ein Thema, das uns dazu heuer begleiten wird, ist Digitalisierung und Industrie 4.0 in der Chemiewirtschaft. Die Möglichkeiten, die sich aus der intelligenten Verknüpfung von Digitalisierung, Datenmanagement und Kommunikationsprozessen ergeben, möchten wir künftig verstärkt für die Interessenvertretung nutzen. Wir haben uns daher für 2017 zahlreiche Projekte vorgenommen, um als „FCIO 4.0“ maßgeschneiderte Services bieten zu können und gemeinsam mit unseren Mitgliedern die Zukunft des Chemiestandortes Österreich zu gestalten!   

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