Österreichischer Biokraftstoffbericht 2016 veröffentlicht

21.10.2016 | Der österreichische Biokraftstoffbericht „Biokraftstoffe im Verkehrssektor 2016“ für das Berichtsjahr 2015 kann auf der Homepage des BMLFUW unter folgendem Link abgerufen werden: https://www.bmlfuw.gv.at/umwelt/luft-laerm-verkehr/verkehr-laermschutz/alternatkraftstoffe/biokraftstoffbericht.html

Zusammenfassung:

Das Inverkehrbringen von Biokraftstoffen erfolgt in Österreich seit Oktober 2005 in erster Linie durch die Beimischung von Biodiesel zu Diesel und seit Oktober 2007 zusätzlich durch eine Beimischung von Bioethanol zu Benzinkraftstoff. Bis zum Beginn des Jahres 2009 wurden flächendeckend rd. 4,7 Volumenprozent (Vol-%) Biodiesel und Bioethanol beigemischt. Mit Jänner 2009 wurde die Möglichkeit der Beimischung von Biodiesel auf maximal 7 Vol-% erhöht. Zusätzlich zur Beimischung werden kommunale und betriebliche Fuhrparkumstellungen auf pure Biokraftstoffe bzw. auf Kraftstoffe mit über 50 % Biokraftstoffgehalt forciert, insbesondere seitens des klima:aktiv mobil Programms des BMLFUW.

Im Jahr 2015 wurden für die Substitutionszielberechnung gem. Kraftstoffverordnung insgesamt 5.886.0541 Tonnen fossiler Dieselkraftstoff verkauft. Mittels Beimischung wurden gemäß den Daten des nationalen Biokraftstoffregisters elNa (elektronischer Nachhaltigkeitsnachweis) insgesamt 450.264 Tonnen Biodiesel sowie 5.650 Tonnen an Hydrierten Pflanzenölen (HVO, Hydrotreated Vegetable Oils) beigemengt. Weiters wurden 158.207 Tonnen Biodiesel und 73.031 Tonnen HVO in purer Form bzw. als Treibstoff mit höherem biogenem Beimischungsanteil im Dieselkraftstoff auf den Markt gebracht.

Insgesamt lagen im Berichtsjahr Nachhaltigkeitsnachweise für 605.864 Tonnen Biodiesel und für 78.680 Tonnen HVO vor.

Weiters wurden insgesamt 1.556.117 Tonnen fossile Benzinkraftstoffe abgesetzt. Diesen wurden insgesamt 89.617 Tonnen nachhaltiges Bioethanol beigemengt, 9.549 Tonnen davon als biogener Anteil von Ethyl-Tertiär-Buthylether (ETBE).

Wie bereits in den vorangegangenen Jahren, wurde auch 2015 Pflanzenöl im landwirtschaftlichen Bereich, im Ausmaß von 726 Tonnen, eingesetzt. Weiters wurden im Straßengüterverkehr 15.262 Tonnen Pflanzenölkraftstoff abgesetzt, 130 Tonnen davon nachhaltig. Zudem wurden im Berichtsjahr insgesamt 437 Tonnen Biomethan (Biogas) an den Verkehrssektor abgegeben.

Über den Zeitraum des Kalenderjahres 2015 wurde das lt. Österreichischer Kraftstoffverordnung geforderte Substitutionsziel von 5,75 % (gemessen am Energieinhalt) mit 8,9 % deutlich übertroffen. Grund dafür ist vor allem die deutliche Zunahme im Bereich der Reinverwendung, vor allem durch den Biokraftstoff HVO.

Die durch den Einsatz von Biokraftstoffen erzielten CO2 Emissionseinsparungen im Verkehrssektor beliefen sich 2015 auf über 2,1 Mio. Tonnen.

Einige polnische Anbieter, welche auch in anderen EU-Staaten tätig sind, scheinen Schwachstellen in der polnischen Gesetzgebung auszunutzen, um Nachweise für Biodieselmengen, welche bereits in Polen auf die RED-Ziele angerechnet wurden, weiterzuhandeln, anstelle sie zu entwerten. Damit wurde nicht nachhaltige Ware mit einem Nachhaltigkeitsnachweis versehen – der dadurch künstlich generierte Preisvorteil  führte in weiterer Folge zu einer Marktverzerrung. 

Diese Vorgehensweise stellt einen Betrug dar und kann auch für die Empfänger derartiger Mengen rückwirkend zu Konsequenzen führen.

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