Die europäische Chemieindustrie 2021/2022

23.02.2022 | Die Chemieproduktion innerhalb der EU stieg von Jänner-September 2021 um 7,0 % gegenüber dem Vorjahresniveau (Jänner-September 2020). Das Produktionsniveau der Branche lag 2021 etwa 3% über dem vor der Pandemie (Jänner-September 2019). 

In den Konsumgüterindustrien wie Möbel, Elektrogeräte und Textilien, war das Nachfragewachstum im Jahr 2021 sehr hoch. Überdurchschnittliche Zuwächse verzeichneten außerdem die Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie der europäische Bausektor.

Die Daten von Jänner bis September 2021 zeigen, dass die chemische Produktion in der EU aufgrund des Anstiegs der Produktionsleistung auf das Niveau vor der COVID19-Pandemie zurückkehrt. Doch die Unsicherheit unter den Branchenmanagern ist immer noch auf hohem Niveau im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie. Engpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen, aber auch höhere Preise sowohl für Energie als auch für Rohstoffe wie etwa Öl und Metalle verringern die Gewinnspannen. In der EU27 stiegen die Preise im Petrochemie-Sektor im Jahr 2021 um etwa 28 % gegenüber dem Vorjahresniveau (Jänner-September 2020).

Die EU-Exporte im Chemiesektor verbuchten einen Wert von 128,2 Mrd. € in den ersten acht Monaten des Jahres 2021, das ist 15 % über dem Niveau von 2020 und 8,4 % über dem Niveau vor der Pandemie.

Der europäische Verband erwartet für die Chemieproduktion der EU für das Jahr 2021 ein Gesamtergebnis von 5,0 %. Die Prognose für 2022 lautet 2,5 %. Das prognostizierte moderate Wachstum der chemischen Industrie von 2,5 % im Jahr 2022 dürfte von der weiteren Nachfrage aus dem verarbeitenden Gewerbe getrieben werden. Insbesondere die europäische Automobilindustrie dürfte sich erholen, da die Probleme in der Lieferkette im Laufe des Jahres nachlassen sollten. Jüngste Preisspitzen für Energie und die anhaltenden Unterbrechungen der Lieferketten bremsten das Wachstum im 4. Quartal 2021 und werden wohl noch im Jahr 2022 anhalten. Die langfristigen Aussichten bleiben ungewiss. Eine hohe Inflation und steigende Energie- und Rohstoffpreise sind ein Risiko für das Wachstum.

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